Bibidibobidiboo!
Vielleicht haben Sie die letzten Jahre mitverfolgt, wie aus einer ersten, kleinen Gruppe von musizierenden Kindern ein Jugendorchester herangewachsen ist. Vier junge Nachwuchsbläser gab es 2011 und zu diesem Zeitpunkt besaß Hohenkammer möglicherweise die einzige Grundschule im Landkreis mit einer eigenen Bläsergruppe.
Unser JUBO Hohenkammer, wie wir das Jugendblasorchester nennen, besteht heute aus 24 Kindern und Jugendlichen zwischen 11 und 19 Jahren und aus bis zu sieben engagierten Helfern aus der „großen“ Blasmusik. Bei unserem Herbstkonzert „Fantasia“, welches wir zusammen mit dem JUBO der Musikschule Ampertal für Sie einstudiert haben, saßen insgesamt 43 begeisterte Musiker auf der Bühne mit dem Ziel, Ihnen ein ganz besonderes, musikalisches Erlebnis zu bereiten. Zu hören gab es unter anderem die unvergessliche Filmmusik von Karel Svoboda zu einem der bekanntesten Weihnachtsmärchen „Drei Nüsse für Aschenbrödel“, eine Reprise der großen Ohrwürmer aus dem Musical „Portalia“ von Maria Sailer und den Abendsegen aus der Oper Hänsel und Gretel. Nicht wenige Zuschauer waren ergriffen vom gereiften Orchesterklang, was für uns ein besonderes Lob darstellt.
Es gibt natürlich immer noch genug musikalisches Potential, an dem wir gemeinsam auch arbeiten werden, aber wir sehen auch den Weg als Ziel. Denn in unseren Proben geht es nicht nur um musikalische Perfektion, wir lernen das aufeinander Hören und sich auf den anderen einzustellen, das sich vernetzen und Kompromisse einzugehen. Kompetenzen, die im sozialen Zusammenleben auch außerhalb der Musikprobe wichtig sind.
Natürlich sind wir stolz darauf, was in den letzten sechs Jahren durch intensive Aufbauarbeit entstanden ist. Aber wir wissen auch, dass dies erst möglich wurde durch die günstigen Rahmenbedingungen, welche nicht zuletzt durch den Beitritt der Gemeinde Hohenkammer zur Musikschule Ampertal und die Bereitstellung des Probenraumes entstanden sind. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle aufrichtig bedanken.
Uns ist natürlich auch bewusst, dass das Gebäude des Jugendorchesters auch schnell wieder einstürzen kann. Neue Herausforderungen werden entstehen durch den unterschiedlichen Kenntnisstand zwischen Neueinsteigern und „erfahrenen Hasen“ und wichtige musikalische Stützen werden wir möglicherweise durch Ausbildung und Beruf verlieren.
Außerdem schwebt das Damoklesschwert über uns, dass wir aufgrund der steigenden Schülerzahlen den (heute schon sehr kleinen) Musikraum der Grundschule ab dem nächsten Schuljahr nicht mehr nutzen können. Für den musikalischen Einzel- und Gruppenunterricht der Musikschule mag sich hier ein adäquater Ersatz finden, aber wohin mit einem Kinder- und Jugendorchester von bis zu 40 Personen?
Wir werden trotzdem optimistisch ins neue Jahr 2018 gehen und die Zukunft für unsere Jugend aktiv mitgestalten. Vielen Dank für Ihre Unterstützung, sei es durch Ihren kräftigen Applaus, Ihr positives Feedback oder durch Ihre Spende nach dem Konzert.