His­to­ri­sches Kon­zert mit Doppelwumms!

Autos - sind - modern - Jugend­wör­ter wie cringe oder boden­los - sind - modern – Impf­stof­fe von Biontech sind moder­na… Mit dieser Begriffs­klä­rung begann die Anmo­de­ra­ti­on von Flo­ri­an und Robert Mot­tin­ger zur Epoche der Moder­ne und dem Stück For­tu­na Impe­ra­trix Mundi aus Car­mi­na Burana. Carl Orff käme leider aus keinem Dorf, so die beiden, das sei schade, denn „das hätte sich gereimt“; und dass wir den Kom­po­nis­ten leider nicht mehr tref­fen könn­ten, da er 1982 ver­stor­ben sei, wohl aber die Töne seines Werkes. Das ist uns dann auch ziem­lich gut gelungen.

Das dies­jäh­ri­ge Herbst­kon­zert des Jugend­blas­or­ches­ters (JUBO) stand unter dem Motto „Eine musi­ka­li­sche Zeit­rei­se“ und begann mit Tanz­stü­cken von Tiel­man Susato aus dem Zeit­al­ter der „Renn­ei­san­ze“, wie wir von Ann-Kath­rin Wiener erfuh­ren. Natür­lich wurde sie sofort von Vero­ni­ka Neu­mei­er ver­bes­sert, die wusste, wie man das Wort rich­tig aus­spricht. Außer­dem waren in den beiden Vor­stel­lun­gen hoch­ran­gi­ge Kom­po­nis­ten höchst­per­sön­lich anwe­send, wie der ertaub­te Ludwig van Beet­ho­ven alias Richard Mot­tin­ger und der stän­dig von den Mädels ver­folg­te „Super­star“ Wolf­gang Ama­de­us Mozart alias Xaver Sailer. Für viel Hei­ter­keit sorg­ten auch Isa­bel­la und Tobias Kunz mit ihrer thea­ter­rei­fen Ein­la­ge über den Wal­zer­kö­nig Engel­bert Strauss – oder war es Franz Josef Strauß - Blumen Strauß oder doch Johann Strauß? Auf jeden Fall war er wie Antonín Dvořák ein „Kom­po­nist von Früher“, wie Jonas Koch tref­fend vermutete.

Für viel Witz sorgte auch unser etwas ver­wirr­ter Pro­fes­sor alias Reiner Scho­bel an unse­rer Zeit­rei­se­sta­ti­on. Micha­el Darn­ho­fer hatte für den Aus­flug in die Ver­gan­gen­heit in Heim­ar­beit extra einen Flux­kom­pen­sa­tor zusam­men­ge­lö­tet. Und die für die Zeit­sprün­ge not­wen­di­gen 1.21 Giga­watt lie­fer­ten unsere Musi­ker mit Trom­pe­te, Kla­ri­net­te, Quer­flö­te, Saxo­phon, Tuba, Horn, Posau­ne und Schlag­werk. Unsere Rhyth­mus­grup­pe hatte für den „Dop­pel­wumms“ eine brand­neue, hän­gen­de, große Kon­zert­trom­mel im Ein­satz. „Die macht wirk­lich ordent­lich Krach“, so Bern­hard Mot­tin­ger und mit einem Augen­zwin­kern ergänz­te er: „Da muss man end­lich nicht mehr dau­ernd das läs­ti­ge Orches­ter hören!“

Auf jeden Fall hatten unsere Zuhö­rer und auch wir extrem viel Spaß. Blas­mu­sik mehr ist als Marsch und Polka! Es war wirk­lich ein High­light in Hohen­kam­mer. Oder, wie es eine Besu­che­rin des Kon­zer­tes aus­drück­te: “Es war ganz groß­ar­tig! So toll, was ihr da leis­tet! Berüh­rend, lustig, niveau­voll - und vor allen Dingen mit ganz viel Herzblut!”