Helden und Schurken…
… gibt es denn Helden oder etwa gar Schurken in Hohenkammer?
Diese Frage wirft die Blasmusik Hohenkammer bei ihrer diesjährigen Neujahrsserenade in den Raum - äh, Verzeihung - in die Mehrzweckhalle!
Das erste Stück, der Marsch aus dem Oratorium “Herkules” von G.F. Händel, kann leider der Lösung noch nicht näher kommen, da es sich bei Herkules um einen jungen Halbgott handelt, der sich auf seinem Lebensweg immer wieder zwischen Lust und Tugend entscheiden muss.
Kaum sind die Töne dieses grandiosen Werkes verklungen, führt uns der Weg aus dem 18. Jahrhundert direkt in die Neuzeit. Ingrid Schiffelholz und Uli Moosheimer sind sich sicher - die Mitglieder der FFW Hohenkammer sind die wahren Helden des Ortes und damit Anwärter auf das geplante Denkmal! Mit ihrem sehr gelungenen Auftritt leiten sie über zum nächsten Stück, der Filmmusik von Hans Zimmer aus dem US-amerik. Spielfilm “Backdraft - Männer, die durchs Feuer gehen”. Da Feuerwehrfrauen und -männer ja wohl eindeutig der Kategorie “Helden” zuzuordnen sind, scheint im Folgenden eine Art “Schurke” gefunden zu sein.
Ganz lässig schlendern nun Sabine Moosheimer und Gitti Zwingler mit einem Einkaufswagen in den Saal und erfreuen das Publikum mit ihrer äußerst lustigen Unterhaltung über die in Hohenkammer sehr häufig durchgeführte Verkehrsüberwachung. Ärgerlicherweise scheinen immer wieder Hohenkammerer Bürger in diese “Fallen” zu tappen - im vermutlich zu schnellen Galopp! Passend dazu erklingt von der Blasmusik der “Banditen-Galopp”, eine temporeiche Schnellpolka von Johann Strauss Sohn.
Zügig geht es auch im Programm weiter, denn sogar die Jugend von Hohenkammer ist mit dabei! Zwei junge Nachwuchsschauspielerinnen betreten den Saal. Lena-Marie Wiener und Isabella Kunz unterhalten das Publikum auf sehr gelungene Art und Weise mit ihrer Erzählung von Ritter Gebhard von Chamer und leiten dann gekonnt über zum nächsten Stück. Die Blasmusik spielt nun ein wunderbares Arrangement der Filmmusik aus dem Film “Die Maske des Zorro” mit einem hervorragenden Solo von Xaver Sailer.
Sportlich geht es auf der Bühne weiter, als die Jungakteure Alina Wallentin, Phillip Wiener und Constantin Dilz vom SV Hohenkammer einlaufen. Sie sehen ganz eindeutig ihren Verein auf dem Sockel des Denkmals und reißen die Zuschauer durch ihren sportlichen Ehrgeiz geradezu mit. Daher schlagen die Musiker mit dem nächsten Stück “One Moment in Time” ruhigere Töne an. Der Nummer-eins-Hit von Whitney Houston aus dem Jahr 1988 ist als eine Hymne an den Glauben an sich selbst zu verstehen.
Die Reise geht nun weiter in die Vergangenheit. Ein mit Frack und Zylinder elegant gekleideter Herr betritt den Saal, um den erlauchten Zuhörern die edle Kunst der Oper näher zu bringen. Eine Rolle, die Wolfgang Obermeier wie auf den Leib geschneidert ist. Er gibt sogar den Anfang der Moritat von Mackie Messer aus der Dreigroschenoper gesanglich zum Besten, um genau dieses nun folgende Stück “Mack the knife” dem Publikum anzukündigen.
Das letzte Musikstück des Abends ist eine Hommage an Ennio Morricone, den zweifellos größten ital. Soundtrack-Komponisten unserer Zeit. Das im Folgenden von der Blasmusik gespielte Medley “Moment for Morricone” beinhaltet einige bekannte Titel aus Filmmusiken verschiedener “Italo-Western”.
Passend dazu stimmen uns Ann-Kathrin Wiener und Johanna Neumeier mit Pistolenschüssen und wildem Geschrei vom Balkon herunter ein.
Nachdem nun einige Helden und Schurken der Vergangenheit, aber auch der Gegenwart verbal und musikalisch aufgelistet wurden, stellt sich immer noch die Frage, wer denn nun das Denkmal zieren darf. Unter tosendem Applaus wird die “First-Lady” Maria Stegmair auf die Bühne geholt, um das Denkmal zu enthüllen. Zur Überraschung aller kommt ein großer Spiegel zum Vorschein, in dem sich jeder betrachten kann, getreu dem Motto: “Jeder kann ein Held sein!”
Zum Abschluss erfreut die Blasmusik das Publikum noch mit zwei Zugaben, einem Medley aus “Winnetou” mit einem wunderbar gespielten Solo von Robert Mottinger und dem “Andreas-Hofer-Marsch”.
Ein großer Dank gilt abschließend unserem musikalischen Leiter Helmut Frank, der uns wieder einmal mit viel Geduld und riesigem Engagement auf diese Aufführung vorbereitet hat! Ebenso danken möchten wir allen Helden vor und hinter den Kulissen für ihren hervorragenden Einsatz und unseren Musikerinnen und Musikern für diese gelungene Serenade!
P.S. Schurken waren dabei nicht zu finden
Barbara Liebl