Nachbericht: Eine Nacht im Museum
Ein Vergnügen mit Live-Orchester
Immer häufiger begeistern sich Musik- und Filmfans für ein besonderes Erlebnis: Klassiker aus der Kinowelt werden im Konzertsaal gezeigt, während ein komplettes Sinfonieorchester die Filmmusik live dazu spielt. Diese eindrucksvolle Kombination aus bewegten Bildern und mitreißender Live-Musik hatten auch wir im Hinterkopf, als wir für unser Herbstkonzert nach einer passenden Rahmenidee suchten.
Was in der Theorie so einfach klang, entpuppte sich dann aber in der Praxis als ein kleines Mammutprojekt. Schon Monate vor dem Konzert begannen die Vorbereitungen. Ausgangspunkt waren die über das Jahr erarbeiteten Konzertwerke und Stücke, mit denen wir unser Orchester musikalisch weiterentwickeln wollten. Die große Frage war: Wie bekommen wir all das zu einer stimmigen Geschichte zusammen – und wie schaffen wir es, Jubo und Jubo-Akademie gleichzeitig auf die Bühne zu bringen?
Die Lösung: Wir drehen einfach selbst einen Film! Die Idee: Ein nächtlicher Museumsbesuch als roter Faden, mit einer Sonderausstellung zum Thema „Mensch und Natur“. Natürlich brauchten wir einen Nachtwächter. Und wer konnte diesen besser spielen als Claus Kreitmeier – vielen gut bekannt aus unserer letztjährigen Neujahrs-Serenade, in seinen Rollen vom italienischen Pizzafahrer bis zum singenden Gondoliere. Als Drehort sagte uns dankenswerterweise das Schloss Hohenkammer zu – und so wurde aus unserer Sommerpause ein eigenes, großes Ferienprogramm.
Die Dreharbeiten leitete Monika Riedl, die bereits bei der ein- oder anderen Baumpflanz-Challenge ihre Medienaffinität unter Beweis gestellt hatte. Dazu entstand ein 15-seitiges Drehbuch mit 14 Szenen. Nach einer nächtlichen Drehortbesichtigung ging’s ans Werk: Greenscreen aufbauen, Beleuchtung testen, Requisiten schleppen, Musiker koordinieren, Kamera läuft! Zwischen 18 und 23 Uhr wurde gedreht, gelacht, improvisiert – und am Ende waren über 14 Gigabyte Material und 112 Videoclips im Kasten.
Im Konzert selbst begrüßte unser Nachtwächter die Musiker nach der Eröffnungsmusik aus dem Kinofilm „NACHTS IM MUSEUM“ live an der „Museumskasse“ und führte sie, gemeinsam mit dem Publikum, im Film durch verschiedene Ausstellungsräume – von der Schönheit der Natur über die Macht der Naturgewalten bis hin zu einem Blick in die unendlichen Weiten des Weltalls. Schließlich entdeckten die Musiker in einem Ausstellungsraum ihre Kollegen aus der Jubo-Akademie, die dann schwungvoll live auf die Bühne „stürmten“ und im zweiten Konzertteil mitspielten.
Das Ergebnis: Ein restlos begeistertes Publikum in der vollbesetzten Mehrzweckhalle und ein Konzertabend, der uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Und wie das bei kreativen Projekten so ist, entstanden viele Ideen erst unterwegs. So stand unter anderem das Werk „Blue Ridge Saga“ von James Swearingen auf unserem Programm – inspiriert von der Gebirgskette der Appalachen, den „Blue Ridge Mountains“, die vielen aus dem Lied Country Roads bekannt sind. Kurzerhand bestellte unser Dirigent Richard Mottinger ein Arrangement dieses Klassikers für Blasorchester, und wir präsentierten das Stück als schwungvolle Zugabe – inklusive Karaoke-Text auf der großen Leinwand. Das Publikum sang begeistert mit. So soll es sein, so kann es bleiben. 😉
Ein riesiger Dank geht an alle Musikerinnen und Musiker des Jubo und der Jubo-Akademie, die mit großem Einsatz und mit spürbarer Spielfreude die Musikstücke in herausragender Qualität live auf die Bühne gebracht haben - und an die Mitglieder der großen Blasmusik, die uns tatkräftig unterstützten: ob beim Filmdreh, beim Bühnenaufbau, bei Licht und Ton oder in der Online-Werbung.
Wer noch einmal in die zauberhafte Museumsnacht eintauchen möchte, findet auf unserer Webpage ein Album mit vielen Fotos und Eindrücke dieses außergewöhnlichen Konzertabends.
