Stand­by

Der Bereit­schafts­be­trieb oder Stand­by-Betrieb (auch War­te­be­trieb) ist der Zustand eines tech­ni­schen Gerä­tes, in dem die eigent­li­che Nutz­funk­ti­on tem­po­rär deak­ti­viert ist, aber jeder­zeit und ohne Vor­be­rei­tun­gen oder län­ge­re War­te­zei­ten wieder akti­viert werden kann. So kann man es im Online-Lexi­kon „Wiki­pe­dia“ nachlesen.

Auch die Musi­ker der Blas­mu­sik Hohen­kam­mer befin­den sich der­zeit in einer War­te­zeit. Aller­dings wäre es falsch zu glau­ben, man könne ein­fach auf einen Knopf drü­cken und den vor einem Jahr gespei­cher­ten Zustand wieder zurück­ho­len. Viel­mehr müssen wir uns nach so langer Pause und erzwun­ge­ner Ver­ein­ze­lung als Gruppe erst wieder zusammenfinden.

Wenn wir im Stand­by-Ver­gleich blei­ben, stellt sich noch eine zweite inter­es­san­te Frage, näm­lich: Was ist eigent­lich die Nutz­funk­ti­on eines Musik­ver­eins? Viel­leicht fallen uns hier als erstes die übli­chen musi­ka­li­schen Auf­trit­te ein. Was wäre ein Grill­fest, ein Jubi­lä­um oder ein fest­li­cher Got­tes­dienst ohne Blas­mu­sik? Das ist rich­tig, aber das reine „musi­ka­li­sche Wirken“ ist eben nur ein klei­ner Teil des eigent­li­chen Wertes. Denn sam­meln wir Argu­men­te, die für ein akti­ves Musi­zie­ren in der Gruppe spre­chen, dann stehen die sozia­len Aspek­te im Vor­der­grund: Team­geist ent­wi­ckeln, auf den ande­ren hören, gemein­sam Erfolg haben, Zuver­läs­sig­keit ein­üben, Ver­ant­wor­tung über­neh­men, den Kopf frei bekom­men, Freun­de tref­fen, Gemein­schaft spüren und natür­lich Spaß haben. Und das Schöne: In der Musik geht es nicht um Sieg oder Nie­der­la­ge, son­dern immer um das Mit­ein­an­der. Generationenübergreifend!

Damit uns im aktu­el­len War­te­be­trieb die Moti­va­ti­on nicht ver­lo­ren geht, haben wir uns im Jugend­blas­or­ches­ter (JUBO) etwas Beson­de­res aus­ge­dacht. Wir üben die für das gemein­sa­me Musi­zie­ren not­wen­di­gen Fähig­kei­ten anhand von aus­ge­such­ten Musik­stü­cken mit­ein­an­der ein. Das funk­tio­niert fol­gen­der­ma­ßen: Der Diri­gent erar­bei­tet den Sinn des Werkes und gibt diesen an die Satz­füh­rer der ein­zel­nen Instru­men­ten­grup­pen weiter. Die Satz­füh­rer über­le­gen sich die musi­ka­li­sche Gestal­tung und schi­cken eine Auf­nah­me ihrer per­sön­li­chen Inter­pre­ta­ti­on an ihre Musi­ker, welche diese mög­lichst genau abhö­ren, nach­spie­len und ergän­zen. Im Fokus stehen das Ein­üben der Funk­tio­nen im Orches­ter und die gegen­sei­ti­ge Ver­net­zung. Die Arbeit an der Musik geschieht nebenbei.

Damit unsere Übung aber auch sinn­erfüllt ist, braucht es ein Ziel, auf das wir hin­ar­bei­ten. Des­halb planen wir schon jetzt ein Frei­luft­kon­zert, das unter dem Arbeits­ti­tel „Som­mer­nachts­traum“ läuft. Auch einen Termin haben wir schon im Auge, das Wochen­en­de vom 10./11. Juli, vor­be­halt­lich der all­ge­mei­nen Rege­lun­gen zur Kon­takt­be­schrän­kung. Für das Event sind wir noch auf der Suche nach einem geeig­ne­ten Ver­an­stal­tungs­ort. Wo lässt sich im Freien und mit Abstands­re­ge­lung eine stim­mungs­vol­le Atmo­sphä­re zau­bern und gleich­zei­tig ein Klang­er­leb­nis für ver­mut­lich nicht mehr als 100 Per­so­nen garan­tie­ren? Toll wäre die Bühne eines Kur­parks oder eine Arena di Camer! Viel­leicht tut es aber auch eine halb geöff­ne­te Maschi­nen­hal­le, um unse­rer Jugend ein Podium zu bieten und Ihnen einen unver­gess­li­chen Abend zu berei­ten. Über Ihre Ideen und Platz­an­ge­bo­te freuen wir uns!