Spielt man die Po-saune mit dem Po?

Wir möch­ten mit diesem Arti­kel Lust machen, ein ein­zig­ar­ti­ges Instru­ment ken­nen­zu­ler­nen: Die Posau­ne - und viel­leicht auch zu erlernen!

Ich bin der Gun­ther und ich spiele Posau­ne, weil es mir Spaß macht, die Posau­ne einen schö­nen Ton hat und man theo­re­tisch alles damit spie­len kann: weich, hart, gebun­den, leise, extrem laut, … 🙂

Die Posau­ne ist ein sehr altes Instru­ment. Sie ent­wi­ckel­te sich Ende des 15-ten Jahr­hun­derts aus der Zug-Trom­pe­te. Cha­rak­te­ris­tisch sind dabei zwei über­ein­an­der gescho­be­ne Rohre, der soge­nann­ten Zug, durch den das Instru­ment ver­kürzt oder ver­län­gert werden kann. Erste Vor­läu­fer dieses Instru­ments gab es jedoch schon weit vor unse­rer Zeit­rech­nung, schät­zungs­wei­se 1000 Jahre v. Chr. Diese Ursprungs-Posau­nen waren damals aber wohl eher ein­fa­che Röhren oder Signal­hör­ner aus orga­ni­schem Mate­ri­al, später auch aus Bronze gegos­sen und nicht wie heute meist aus Mes­sing­blech geformt. Sie wurden oft­mals ver­wen­det bei reli­giö­sen Zere­mo­nien oder auch als Kriegs­trom­pe­te oder Alarm­ge­ber. Wer hat nicht schon von den “Posau­nen von Jeri­cho” gehört? Im Buch Josua im Alten Tes­ta­ment wird der Fall der kanaa­ni­ti­schen Stadt Jeri­cho beglei­tet vom Blasen auf sieben Wid­der­hör­nern, wie sie in der Ein­heits­über­set­zung bezeich­net werden.

Ich bin der Klaus und ich spiele Posau­ne, weil der erste gute Musik­leh­rer, den ich mit zwölf Jahren ken­nen­ge­lernt habe, Posau­nist ist. Der hat mir dann so eine “Kanne” in die Hand gedrückt und gesagt: “Du wirst Posaunist”.

Bei den Römern hieß der Vor­fah­re der heu­ti­gen Posau­ne bucina und bezeich­ne­te ein gewun­de­nes Signal­horn und Musik­in­stru­ment aus Bronze. Dies war eine Natur­trom­pe­te mit fester Länge und kräf­ti­gem lauten Klang. Mit der Wei­ter­ent­wick­lung der bucina wurde daraus später im alt­fran­zö­si­schen die bui­sine, mit­tel­hoch­deutsch die busine, und heute die Posau­ne. Das Wort leitet sich also nicht vom latei­ni­schen “Hin­tern”, dem podex ab, womit die ein­gangs gestell­te Frage schon mal beant­wor­tet wäre.

Ich bin der Richard und ich spiele Posau­ne, weil man mit einem Tenor­horn oder Bari­ton keine kna­cki­ge Beglei­tung rocken kann. Außer­dem hat mir mein Groß­va­ter so ein Ding vererbt!

Der Ton wird wie bei ande­ren Blech­blas­in­stru­men­ten auch durch Schwin­gung der Lippen erzeugt. Und die Posau­ne ist das ein­zi­ge Instru­ment des Blas­or­ches­ters, bei dem die Ton­hö­he durch das Her­aus­zie­hen einer U-för­mi­gen Röhre ver­än­dert wird und nicht durch das Drü­cken von Ven­ti­len oder die Öff­nung von Löchern. Dadurch erhält sie ihre unver­wech­sel­ba­re Spiel­ei­gen­schaft, das glei­ten­de Glis­san­do oder stu­fen­lo­se Tonveränderung.

Ich bin der Robert und spiele Posau­ne, weil es mir Spaß macht.

Es liegt also am Geschick des Blä­sers, den Posau­nen-Zug jeweils auf die rich­ti­ge Ton­hö­he zu jus­tie­ren, was immer wieder zu netten Witzen ver­lei­tet.Wie wäre es mit dem hier: “Was ist der Unter­schied zwi­schen der ersten und der zwei­ten Posau­ne?” - “Ein Halb­ton!“Oder mit dem: “Was haben ein Posau­nist und der Blitz gemein­sam?” - “Keiner trifft zwei­mal die glei­che Stelle.”

Ich bin der Xaver und ich spiele Posau­ne, weil ich als Trom­pe­ter unbe­dingt no a tiefes Blech wuid, woma fui Luft braucht! Und dann wuid I zusätz­lich de Züge no lerna und Bas­schlüssl schbuin.

Man kann die Posau­ne auch als Trom­pe­te des tiefen Blechs bezeich­nen. Ihr Klang kann präch­tig sein, majes­tä­tisch, voll und wohl­klin­gend aber auch dra­ma­tisch und scharf.Sie kommt heute in den ver­schie­dens­ten Musik­sti­len zum Ein­satz, z.B. in der Jazz­mu­sik wo sie Berühmt­heit erlang­te durch den US-ame­ri­ka­ni­schen Jazz-Posau­nis­ten und Band­lea­der Glenn Miller. Aber auch in der Kir­chen­mu­sik und im klas­si­schen Sin­fo­nie­or­ches­ter hat sie ihren Platz. In der Bai­ri­schen oder Böh­mi­schen Blas­mu­sik über­nimmt sie oft den Rhyth­mus-Part und die Soli im Tenor- und Bassregister.

Ich bin der Helmut und ich spiele Posau­ne, weil das selbst­er­klä­rend ist: Sie lie­fert den Rhyth­mus in der Blas­mu­sik, das Glis­san­do im Jazz, sorgt für laute und dra­ma­ti­sche Momen­te oder singt zart und melo­disch. Und wenn es rich­tig fest­lich werden soll: Kein Weg führt an der Posau­ne vorbei.

Wer einen akus­ti­schen Ein­druck wünscht, findet u.a. auf You­Tube viele Bei­spie­le. Ein­fach in der Suche das Wort “Posau­ne” zusam­men mit Schlag­wör­tern wie “Solo”, “Jazz” oder “Blas­mu­sik” ein­ge­ben. Auch die Such­kom­bi­na­ti­on “Posau­ne” zusam­men mit “Mofa” deckt einen inter­es­san­ten Aspekt auf 🙂

Ich bin der Martin und ich spiele Posau­ne, weil das Instru­ment einen schö­nen tiefen Klang hat.

Wer jetzt Lust bekom­men hat auf dieses ein­zig­ar­ti­ge Instru­ment, dem sei gesagt, dass man Ein­stei­ger­instru­men­te heute schon für rund 200 Euro bekom­men kann. Die Musik­schu­le Amper­tal (www.musikschule-ampertal.de) bietet nicht nur pro­fes­sio­nel­len Unter­richt an, son­dern ver­leiht auch Posau­nen. Also schnell ent­schei­den und noch für das nächs­te Schul­jahr anmelden!

Übri­gens: Auch Mädels können natür­lich Posau­ne lernen. Und auch als Erwach­se­ner kann damit man noch anfangen!

Unent­schlos­se­ne, die das Instru­ment ein­fach mal anfas­sen oder aus­pro­bie­ren möch­ten, dürfen sich gerne auch bei Fami­lie Mot­tin­ger unter 08137/ 808703 melden.

Ich bin der Tom und ich hatte schon immer den Wunsch, Posau­ne zu spie­len. Nach über 50 Jahren habe ich mir nun diesen Traum erfüllt. Und es macht so viel Spaß!

Been­den möch­ten wir diesen Arti­kel mit dem kür­zes­ten Posau­nen­witz: PIANO!
Eure Blas­mu­sik Hohenkammer